Dreißig Minuten Handball reichen nicht…

TG Heidingsfeld – TSV 2000 Rothenburg 30:31 (11:19)

Am Samstagnachmittag trafen die Heidingsfelder Damen in heimischer Halle auf die „Tauberladies“ aus Rothenburg. Bei einem Blick auf die Tabelle war klar, dass dies eines der Spiele ist, das man durchaus gewinnen kann und eigentlich sogar auch gewinnen muss. Nachdem sich Anfang der Woche auch noch Annika in unsere lange Verletztenliste eingereiht hat und so leider das Spiel gegen ihre früheren Teamkameradinnen nur von der Bank aus verfolgen durfte, mussten wir erneut mit einem recht überschaubarem Kader auskommen. Im Donnerstagstraining, sowie auch noch mal kurz vor dem Spiel wurde der Matchplan ausgegeben, mit dem man den TSV bezwingen wollte. Scheinbar haben unsere Damen – mit Ausnahme von Leona – hierbei aber die Ohren auf Durchzug gestellt, denn was den anwesenden Zuschauern in der ersten Halbzeit geboten wurde, war ein ziemliches Trauerspiel. Wir bekamen überhaupt keinen Zugriff auf die gegnerische Offensive und auch im eigenen Angriff spielte jede das, was ihr gerade spontan in den Sinn kam. Auch eine frühe Auszeit verfehlte ihre Wirkung und in der zehnten Minute lagen wir schon mit 1:9 zurück. Auch bis zur Halbzeitpause blieb noch vieles Stückwerk, wenngleich wir zumindest etwas mehr Gegenwehr in der Abwehr zeigten und auch im Angriff zumindest ab und an mal das auf die Platte brachten, was wir uns für das Spiel vorgenommen hatten. Uns gelang so zumindest, die Gäste nicht weiter davonziehen zu lassen und wir gingen mit den früh eingefangenen 8 Toren Rückstand (11:19) in die Kabine.

Dort wurde es dann auch ziemlich laut und deutlich, was aufgrund der bis dato gebotenen (Nicht-)Leistung aber auch gerechtfertigt war. Wir versuchten, die Mädels bei der Ehre zu packen, da man sich insbesondere bei einem Heimspiel so nicht den eigenen Fans präsentieren darf.

Dieser Weckruf hat dann zumindest Wirkung gezeigt, da die Damen wie verwandelt aus der Kabine kamen und im zweiten Durchgang genau das zeigten, was wir uns eigentlich für das gesamte Spiel vorgenommen hatten. Wir brachten nun bedeutend mehr Aggressivität in die Abwehr und ließen kaum noch Gegentore aus dem Feld zu. Leider haben die beiden Schiedsrichter an diesem Tag eine relativ strenge Regelauslegung angewandt, welche zu einer Vielzahl an Strafwürfen auf beiden Seiten führte. Hier trat wieder eine unserer Schwächen zutage, während der Gast immerhin 9 von 11 Siebenmetern verwandeln konnten, brachten wir selbst nur 3 von 8 im gegnerischen Gehäuse unter. Trotzdem kämpften wir uns in die Partie und konnten nun auch offensiv mehr und mehr Akzente setzen. Der Rückstand schmolz Tor um Tor und mit einem 6:0 Lauf konnten wir in der 54. Spielminute nicht nur die Begegnung zum 26:26 ausgleichen, sondern kurz drauf durch einen Treffer von Anna-Lena mit 27:26 erstmals an diesem Tag in Führung gehen. Woran es dann am Ende gelegen hat, dass wir das Momentum nicht nutzen und das Spiel zu unseren Gunsten entscheiden konnten ist schwer zu sagen, es waren dann doch wieder zu viele kleine Fehler bzw. ein paar unglückliche Aktionen zu viel. Am Ende blieb es Vanessa nur noch vorbehalten, mit einem sehenswerten direkten Freiwurf nach Ertönen der Schlusssirene den 30:31 Endstand herzustellen.

Nachdem die Gäste die beiden Punkte mit ins Taubertal genommen haben, sollten wir zumindest das Positive aus dem Spiel mitnehmen, von dem es jedenfalls in der zweiten Halbzeit eine ganze Menge gab. Es bleibt zu wünschen, dass wir auch mal über die volle Distanz unser wahres Leistungsvermögen abrufen, die nächste Chance hierfür bietet sich schon am kommenden Samstag, wenn wir in der alt-ehrwürdigen Karl-Heinz-Hirsemann-Halle auf den TV 1861 Erlangen-Bruck treffen, der aktuell mit 6:8 Punkten im Mittelfeld der Tabelle steht. Anwurf ist um 16:00 Uhr in Erlangen.

Für die TGH spielten:

Tor: Wels, Rauck

Feld: Göb (7), Sunbat (1), Zerhusen (8/1), Stannetter (4), Sommer (2), Wolfram (3/2), Tendler, von Helmst, Thole (5)

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