Wie schlecht kann man denn spielen? Ja!

TG Heidingsfeld – TG Höchberg 26:23 (14:14)

Am Samstagnachmittag zu nicht ganz gewohnter Anwurfzeit trafen die Heidingsfelder Damen in einem Nachholspiel auf die zweite Turngemeinde der unterfränkischen Bezirksoberliga. Der Nachholtermin war für uns nicht ganz optimal, da viele der Spielerinnen die ursprünglich vom Spielplan vorgesehene dreiwöchige Pause für Urlaube, Heimatbesuche usw. eingeplant hatten, sodass wir unter der Woche nur mit einer handvoll Mädels im Training arbeiten konnten. Zum Glück konnten es dann noch einige Spielerinnen einrichten, quasi vom Flughafen bzw. der Skipiste direkt in die Halle zu kommen, sodass wir zumindest eine einigermaßen schlagkräftige Truppe zusammen bekamen. Ziel war, auch im vorletzten Rundenspiel die Punkte in der heimischen Jahnwiese und unsere Chance auf den zweiten Platz in der Abschlusstabelle in eigener Hand zu behalten. Dies gelang am Ende des Tages dann zwar auch, für die anwesenden Zuschauer jedoch nicht gerade in nervenschonender Art und Weise.

Die Gäste versuchten, uns in den ersten zehn Spielminuten mit einer 4:0+2-Deckung zu überraschen, was allerdings lediglich im ersten Angriff für etwas Irritationen sorgte, da in der Folge die nicht kurz gedeckten Spielerinnen den sich bietenden Freiraum dankend annahmen und mit einfachen Doppelpässen zu guten Wurfchancen gelangten. Auch wenn wir in der Abwehr noch nicht den richtigen Zugriff bekamen und uns noch zu oft düpieren ließen, konnten wir uns in der Anfangsviertelstunde eine kleine Führung erarbeiten und diese auf bis zu vier Tore ausbauen (11:7, 17. Spielminute). Ab diesem Zeitpunkt geriet dann jedoch massiv Sand in unser Getriebe und uns gelang immer weniger. In der Offensive wurden zu oft falsche Entscheidungen getroffen, die zu vielen Fehlpässen, technischen Fehlern oder schwachen Abschlüssen führten. Auch in der Abwehr gelang es den Gästen immer besser, sich durch recht einfache Abläufe in Wurfpositionen zu bringen und diese Bälle fanden immer häufiger ihren Weg in unser Tor. Nach einem zwischenzeitlichen 0:3-Lauf konnte Höchberg in der 26. Spielminute die Begegnung beim Stand von 12:12 wieder ausgleichen. Zwar legten wir bis zur 29. Minute wieder zwei eigene Treffer vor, kassierten in der letzten Spielmininute dann aber völlig unnötig noch zwei Gegentore, sodass die beiden Mannschaften vom Schiedsrichter mit einem Unentschieden in die jeweiligen Kabinen geschickt wurden.

In der Halbzeitpause wurde versucht, die Mannschaft wachzurütteln, da wir uns dem vergleichsweise langsamen Spiel der Gäste angepasst hatten und das Tempospiel, das wir uns eigentlich vorgenommen hatten, doch über weite Strecken völlig vernachlässigt hatten. Leider verfehlten die Worte ihre Wirkung, da wir zwar den ersten Treffer des zweiten Spielabschnitts erzielen konnten, in der Folge die Auswärtsmannschaft aber das Spielgeschehen diktierte und ab der 33. Spielminute meist knapp in Führung lag. Uns gelang in dieser Phase wirklich wenig Zählbares und als eine der beiden Höchberger Hauptakteure in der 47. Spielminute zur 19:22 Führung traf sah es so aus, als ob unsere Serie der ungeschlagenen Heimspiele an diesem Nachmittag tatsächlich reißen könnte. Auch wenn an diesem Tag vieles nicht geklappt hat muss man den Mädels zu Gute halten, dass die bis zum Schluss an sich und den Sieg geglaubt haben und zu keiner Zeit die Köpfe haben hängen lassen. In den letzten zehn Spielminuten ging den Gästen nun merklich die Kondition aus, während wir das Tempo noch mal deutlich anziehen konnten. Wenn es bei uns schon nicht mit spielerischen Mitteln aus dem Positionsangriff heraus klappen wollte, so konnten wir dann wenigstens mit schnellem Spiel und individuellen Einzelaktionen den Rückstand Tor um Tor verkürzen. Die Zuschauer glaubten nun auch wieder an die Wende und unterstützten uns lautstark von den Rängen. Vier Minuten vor dem Ende konnte Isa mit einem Durchbruch die Begegnung beim Stand von 23:23 wieder ausgleichen. In den letzten Minuten ließen wir dann keine gegnerischen Offensivaktionen mehr zu und machten mit drei weiteren eigenen Treffern noch den viel umjubelten 26:23 Heimsieg in dem von beiden Mannschaften überaus fair geführten und vom Unparteiischen unaufgeregt geleiteten Spiel perfekt. Im Ergebnis war dieser vermutlich auch verdient, da wir an diesem Tag definitiv die bessere Mannschaft waren, wenngleich wir dies über weite Strecken der Partie nicht zeigen konnten.

Mit diesem wichtigen Derbysieg haben sich die Heidingsfelder Mädels eine gute Ausgangsposition für den letzten Spieltag der dieses Jahr äußerst ausgeglichenen BOL Unterfranken bewahrt. Die HSG Volkach hat im Rennen um Platz 1 mit Abstand die besten Karten, da sie mit einem Heimsieg gegen die in den letzten Wochen etwas strauchelnde SG Garitz/Nüdlingen die Meisterschaft selbst klarmachen kann. Wir könnten mit einem Punktgewinn im letzten Saisonspiel aus eigener Kraft den zweiten Tabellenplatz sichern, im „Worst Case“ wäre aber auch ein Abrutschen bis auf den vierten Platz rechnerisch möglich. Wir werden natürlich alles geben, unsere Jubiläumssaison bestmöglich abzuschließen und beim abschließenden Heimspiel gegen die HSG Mainfranken (Samstag, 15.04.2023, 17:30 Uhr) noch mal alles rauszuhauen. Es bleibt zu hoffen, dass in den verbleibenden zwei Wochen die Trainingsbeteiligung wieder ansteigt, da man doch gemerkt hat, dass die eine oder andere das Spielgerät in den letzten Wochen doch eher nur sporadisch in den Händen hatte.

Wir würden uns natürlich freuen, wenn wir auch zum Rundenabschluss wieder lautstarke Unterstützung von den Rängen erhalten würden!

Für die (heimische) TGH spielten:

Tor: Wels

Feld: Sunbat, Zerhusen (10/1), Stannetter (1), Baunach (4/2), Frese (2), Schulz, Wolfram (5), Tendler, Redinger (3), von Helmst (1)

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