TV/DJK Hammelburg – TG Heidingsfeld 26:34 (15:17)

Mit dieser fast schon herbergerschen Weisheit fasste der Trainer der TGH-Mädels das Ergebnis des Rückrundenauftakts nach Abpfiff im Foyer zusammen. Sechs Wochen nach dem furiosen Auftritt im Spitzenspiel gegen die HSG Mainfranken traf man zu etwas ungewohnter Zeit am frühen Sonntagabend auf den BOL-Aufsteiger aus Hammelburg, den man zum Saisonauftakt in heimischer Halle noch recht deutlich distanzieren konnte. Aufgrund der längeren Spielpause über den Jahreswechsel hinweg war sicherlich zu erwarten, dass man in Puncto Zusammenspiel und Kondition doch einige Abstriche machen müsste, dass der Rückschritt so deutlich werden würde, hat dann aber doch ziemlich überrascht.

Wir hatten uns vorgenommen, trotz des Tabellenstandes die Gastgeberinnen nicht zu unterschätzen und ab der ersten Minute mit voller Konzentration zu agieren. Dies funktionierte in Anfangsphase relativ gut und wir konnten von den Außenpositionen die ersten beiden Treffer der Partie für uns verbuchen. Es zeigte sich aber schon früh, dass wir an diesem Tag recht fahrlässig mit unseren Torchancen umgingen, da gleich eine ganze Reihe von sogenannten 100%-Chancen vergeben wurden. Hier zeichnete sich insbesondere die in signalgelb gekleidete Torhüterin des TV/DJK aus, die mehrmals spektakulär parieren konnte. Nachdem unsere Abwehr in den ersten Spielminuten noch einigermaßen gut funktionierte, ließen wir in der Folge aber die erforderliche Aggressivität vermissen und die Gastgeberinnen merkten schnell, dass man an diesem Tag mehr oder minder unbedrängt aus dem Rückraum auf unser Tor werfen durfte. Die Hausherrinnen holten unseren kleinen Vorsprung aus den Anfangsminuten so Zug um Zug auf und gingen in der 11. Spielminute erstmals in Führung, die sie zwischenzeitlich sogar auf zwei Treffer ausbauen konnten (8:6, 14. Spielminute und 9:7, 16. Spielminute). In der Folge stellten wir personell ein bisschen um, legten in den nächsten fünf Minuten einen Zwischenspurt hin und drehten die Partie zum Stand von 9:12. In dieser Phase zeigte sich vor allem Vanessa in bester Wurflaune und erzielte einen lupenreinen Hattrick. Trotz dieser Erfolgserlebnisse gelang es nicht, das Spiel frühzeitig zu entscheiden, da die Gastgeberinnen immer wieder zu den bereits angesprochenen leichten Rückraumtoren kamen und dann auch noch mehrmals von den Außenpositionen erfolgreich abschlossen. So ging es mit einer knappen 15:17 Führung in die Halbzeitpause, in der insbesondere die passive Abwehr, als auch die fehlende Entschlossenheit beim Abschluss thematisiert wurde.

Leider gelang es auch zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht, die Vorgaben umzusetzen und die Partie entwickelte sich zu einem richtigen Fight auf Augenhöhe. Mitte der Halbzeit mussten wir unseren arrivierten Spielerinnen dringend eine Verschnaufpause geben und brachten quasi die Abteilung „Jugend forscht“. Diese Spielerinnen haben das in sie gesetzte Vertrauen voll und ganz gerechtfertigt, übernahmen die Verantwortung und trugen maßgeblich zur Entscheidung zu unseren Gunsten bei. Exemplarisch sei an dieser Stelle Steffi genannt, die bei ihrem Debut im TGH-Trikot keinen Ball verloren gab und drei Mal einnetzen konnte. In den Schlussminuten ging den Gastgeberinnen merklich die Puste aus und wir konnten mit unserem Tempospiel und konsequenten Durchbrüchen das Ergebnis doch recht deutlich gestalten. Das Endergebnis von 26:34 ist vermutlich leistungsgerecht, allerdings Anbetracht des Spielverlaufs sicher um das eine oder andere Tor zu hoch ausgefallen.

Leider verbleibt nur wenig Zeit, an den aufgezeigten Baustellen zu arbeiten, da bereits am kommenden Samstag das nächste Spiel ansteht, wenn wir zu gewohnter Zeit um 17:30 Uhr die SG Garitz/Nüdlingen in der heimischen Jahnwiese empfangen. Hier besteht von unserer Seite definitiv noch Revancebedarf, da uns die SG die bis dato einzige Niederlage der Saison zugefügt hat. Hierzu bedarf es allerdings eindeutig einer besseren Abwehrarbeit, worauf in den beiden anstehenden Trainingseinheiten auch der Fokus liegen sollte.

Für die TGH spielten:

Tor: Rauck, Wels

Feld:  Göb (6), Sunbat (1), Würsig (1), Zerhusen (4), Stannetter, Baunach (11/5), Schulz (3), Brand (3), Wolfram (4/1), Tendler, Redinger (1), von Helmst