Chancenwucher führt zur Niederlage
TSV Mellrichstadt – HSG Heidingsfeld/Waldbüttelbrunn 25:23 (13:10)
Am späten Samstagnachmittag trafen sich die Mädels zur weitesten Auswärtsfahrt der Saison 2024/25. Die Reise ging diesmal in den nördlichsten Winkel Unterfranken nach Mellrichstadt. Nachdem das letzte Rundenspiel schon wieder knapp vier Wochen zurück lag, war es mit die größte Herausforderung, wieder in den notwendigen Spielrhythmus zu finden. Als das Spiel zur ungewohnt späten Anwurfzeit um 19:30 Uhr angepfiffen wurde, war von diesem Rhythmus aber (zumindest auf unserer Seite) weit und breit nichts zu sehen. In der Offensive spielten wir uns zwar brauchbare Wurfchancen heraus, vergaben diese aber in den Anfangsminuten doch eher kläglich. In der Abwehr ließen wir die notwendige Aggressivität komplett vermissen und luden die Gastgeberinnen zu mehreren einfachen Treffern ein. Der heimische TSV nutzte unsere Fehler konsequent aus und bestrafte Ballverluste mit einfachen Gegenstoßtoren. Nach gerade mal fünf gespielten Minuten stand ein desolates 5:0 auf der Anzeigentafel. In diesem Moment hatte ein spielendes Kind im Foyer scheinbar Mitleid mit den HSG-Mädels und löste erst mal einen Feueralarm aus. In den folgenden fünfundzwanzig Minuten gab es dann eine unfreiwillige Zwangspause, jedoch auch die Chance, sich von dem ohrenbetäubenden Lärm aus der Lethargie herausreißen zu lassen. Nach Wiederanpfiff brauchten beide Mannschaften dann zwar noch ein paar Minuten um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen, nach einer 2-Minuten-Strafe gegen die Heimmannschaft nutzten wir die Überzahl konsequent aus und verkürzten den Rückstand mit drei eigenen Toren auf 5:3 (10. Spielminute). In der Folge fanden wir dann bedeutend besser in die Partie, konnten das Spiel ausgeglichener gestalten und mehrmals auf einen Treffer Differenz verkürzen. In den Minuten kurz vor der Halbzeitpause unterliefen uns dann wieder viele unverständliche Fehler, die der TSV dazu nutzte, die Führung wieder auf vier Tore auszubauen. Nach einem Anschlusstreffer wurden beim Stand von 13:10 die Seiten gewechselt.
In der Kabine wurde angesprochen, dass man lediglich das durchaus vorhandene Leistungsvermögen abrufen müsse, um in diesem Spiel gute Chancen auf Zählbares im Sinn von Punkten zu haben.
In den ersten Minuten des zweiten Spielabschnitts konnten wir dies auch teilweise umsetzen und den Rückstand erneut auf einen Treffer verkürzen (18:17, 44. Spielminute). In den folgenden Spielminuten wurde dann aber deutlich, dass man an diesem Abend nichts holen würde, da die Mädels zwar leidenschaftlich kämpften, jedoch im entscheidenden Moment sich selbst ein Bein stellten. Zum Teil war es fehlendes Fortune, eine katastrophale Chancenverwertung, die eine oder andere unglückliche Entscheidung oder auch mehrmals die fehlende Bindung zum Spielgerät. Am Ende mussten die HSG-Mädels trotz gutem Kampf die weite Heimreise ohne Punkte im Gepäck antreten. Trotzdem gibt es positive Aspekte, auf die man durchaus aufbauen kann. An den aufgezeigten Schwächen beim Torabschluss sowie bei der Zuordnung im Abwehrzentrum wird man in den kommenden Wochen intensiv arbeiten müssen. Zum Glück sieht der Spielplan nach einer weiteren Woche Spielpause vier Spiele in Folge vor, sodass man hoffentlich auch endlich in den eingangs erwähnten Rhythmus kommen wird.
Die nächste Partie ist nach drei Auswärtspartien in Folge gleichzeitig das erste Heimspiel der BOL-Saison. Am Samstag den 23. November empfängt man zur gewohnten Zeit um 17:30 Uhr die Regionalliga-Reserve des HSV Bergtheim in der heimischen Jahnwiese. Diese ist mit 4:8 Punkten auch eher verhalten in die Saison gestartet, hat aber bei der knappen 33:32 Auswärtsniederlage beim Top-Favoriten HSG Volkach gezeigt, zu was sie fähig ist. Es gilt für uns nun, sich auf dieses Spiel vorzubereiten, die fehlenden Spielerinnen als Mannschaft zu kompensieren und unser Punktekonto wieder auszugleichen.
Für die HSG spielten:
Tor: Wels, Rauck
Feld: Dömling, Brand (2), Heckersbruch, Zerhusen (5/2), Kruse (7), Köhler, Renz, Wolfram (4/1), Herbert, Frese (5), von Helmst, Lohn