Niederlage im Kellerduell

TS Herzogenaurach –TG Heidingsfeld 30:26 (16:11)

Am Sonntagnachmittag stand für die Heidingsfelder Damenmannschaft das letzte Spiel der Hinrunde auf dem Programm, in dem man auswärts auf die TS Herzogenaurach traf. Ein Blick auf die Tabelle ließ bereits vorab vermuten, dass beim direkten Duell des Vorletzten mit dem Tabellenletzten nicht unbedingt ein handballerischer Leckerbissen zu erwarten war, sondern eher ein kampfbetontes Spiel mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Diese Vorahnung hat sich dann auch bewahrheitet, am Ende dieses wahrlich nicht hochklassigen Spiels setzte sich die Heimmannschaft durch, da sie über die 60 Minuten gesehen zwar auch sehr viele Fehler gemacht hat, jedoch in der Summe knapp eine Handvoll weniger als die Heidingsfelder Damen.

Wir hatten uns vorgenommen, nach den doch eher schwachen Auftritten der vergangenen Wochen mit vollem Einsatz zu spielen und uns nach langer Durststrecke auch endlich mal wieder mit etwas Zählbarem zu belohnen. Diesen Vorsatz ließen wir auf dem Feld aber zu Beginn nicht wirklich erkennen, da wir passend zur eher schummerigen Beleuchtung in der Halle des Herzogenauracher Gymnasiums sehr phlegmatisch agierten. Die Abwehr funktionierte zwar noch einigermaßen, aber offensiv blieb doch das meiste Stückwerk. Da auch die Gastgeberinnen recht viele Fehler in ihr Spiel einbauten, plätscherte die Partie bis zum Spielstand von 12:11 (26. Spielminute) eher so vor sich hin. In den letzten vier Minuten vor der Pause unterliefen uns gleich eine ganze Reihe an unerklärlichen Ballverlusten, sodass die TS mit vier Treffern in Serie zum Halbzeitstand von 16:11 davonziehen konnte.

In der Kabine wurde versucht, die Mannschaft aus ihrer Lethargie zu reißen, da wir in dieser Saison ja bereits mehrfach bewiesen hatten, dass wir nach einer verkorksten ersten Hälfte im zweiten Durchgang noch mal zulegen konnten.

Der Schwung wurde dann jedoch jäh von den beiden ansonsten solide pfeifenden jungen Schiedsrichtern gebremst, als sie Vanessa dreißig Sekunden nach Wiederanpfiff für ein „Allerweltsfoul“ mit einer roten Karte (die – wie sich später noch zeigen sollte – einzige, die sie an diesem Nachmittag einstecken hatten) vom Platz stellten. Dadurch wurde unsere Aufgabe natürlich nicht einfacher, da uns zum einen die Abwehrorganisatorin fehlte, zum anderen die eh schon arg übersichtlichen Alternativen im Rückraum auf Null reduziert wurden. Die Mädels ließen sich aber auch von diesem Rückschlag nicht unterkriegen und nahmen zumindest den Kampf an, auch wenn wir an diesem Tag spielerisch weit unter unserem Möglichkeiten blieben. So gelang es trotzdem, das Spiel noch mal kurzzeitig spannend zu machen (24:21, 49. Spielminute), leider ließen wir in dieser Phase noch viele gute Chancen ungenutzt und kassierten im Gegenzug vermeidbare Gegentore, sodass es am Ende nicht reichte und wir uns mit 30:26 geschlagen geben mussten.

Nach Abschuss der Hinrunde ist es vielleicht auch Zeit für ein kurzes Zwischenfazit:

Auch wenn wir schon vor Saisonbeginn wussten, dass unsere erste Saison in der Landesliga Nord sehr schwer werden würde, kann man mit den bisher gezeigten Leistungen nicht vollumfänglich zufrieden sein. Natürlich fällt der langfristige Ausfall von 3,5 Leistungsträgerinnen im Rückraum ziemlich ins Gewicht, aber dennoch haben die verbleibenden Spielerinnen grundsätzlich auch das Potential, hier in die Bresche zu springen (sofern man dies auch dauerhaft abrufen würde). Wir haben in vielen Spielen streckenweise gute Ansätze gezeigt und auch bewiesen, dass wir an sich in der Liga mithalten können, nur um dann eine Minute später wieder mit Fehlern auf Bezirksklassenniveau die Gegner zu Torerfolgen einzuladen. Hier müssen wir die verbleibenden elf Spiele ansetzen und versuchen, die Köpfe frei zu bekommen und endlich das umzusetzen, was wir uns im Training und vor den Spielen vornehmen. In der Rückrunde kommt auch ein weiterer schwerer Gegner auf uns zu, nämlich vier Auswärtsspiele mit klebrigem Spielgerät. Man darf gespannt sein, wie wir uns unter den bis dato noch ungewohnten Rahmenbedingungen schlagen werden. Ein Blick auf die Tabelle zur Halbzeit der Runde zeigt aber auch, dass man bei voraussichtlich vier oder fünf Absteigern kaum noch realistische Chancen auf den Klassenverbleib haben dürfte. Die verbleibenden Monate sind nun ein Charaktertest für die Mannschaft, sich trotzdem noch für jedes einzelne Spiel zu motivieren und gemeinsam für jeden Punkt und jedes Tor zu kämpfen.

Die Hinrunde ist nun zwar vorbei, vor der Pause über den Jahreswechsel steht aber noch der erste Spieltag der Rückrunde an, zu dem man am 16. Dezember um 17:30 Uhr in der heimischen Jahnwiese den TV Marktsteft zum Unterfranken-Derby empfängt. Das Hinspiel gewann der TVM am Ende doch recht deutlich, d.h. die Mädels haben die Chance, hier gleich mal Charakter zu beweisen… .

Für die TGH spielten:

Tor: Wels, Rauck

Feld: Göb (2), Sunbat (1), Zerhusen (3), Stannnetter (5), Frese (2), Brand, Sommer (4/1), Wolfram (5), von Helmst, Thole (4)

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