Das letzte Aufgebot
TSV Wendelstein – TG Heidingsfeld 35:25 (19:10)
Nach der klaren Derby-Niederlage in Marktsteft wollten die Heidingsfelder Mädels eine Reaktion zeigen, wenngleich mit dem TSV Wendelstein ein sehr starker Gegner auf dem Programm stand. Die Personalsituation vor dem Spiel war schon an sich sehr angespannt, nachdem dann am Sonntagvormittag quasi im Halbstundentakt noch eine ganze Reihe weiterer krankheitsbedingter Absagen eintrudelte, reisten wir mit einem recht übersichtlichen Kader ins benachbarte Mittelfranken. Uns war bewusst, dass wir an diesem Tag mit unseren Kräften haushalten müssen und auch die eine oder andere Spielerin auf ungewohnter Position eingesetzt werden würde.
Die Partie wurde zu Beginn von beiden Seiten sehr temporeich geführt, wodurch wir in der Offensive anfangs auch zu recht einfachen Torerfolgen kamen. Bis zum Stande von 3:3 (4. Spielminute) war die Begegnung noch völlig offen, dann fanden wir jedoch kein wirksames Mittel gegen die Linkshänderin im rechten Rückraum, die gleich vier Treffer in Serie für die Heimmannschaft erzielen konnte. Wir ließen uns hiervon jedoch nicht entmutigen und konnten mit einem eigenen Dreierpack wieder auf 8:7 verkürzen (13. Spielminute). In der Folge bekamen wir in der Abwehr immer größere Probleme, die dynamischen Aktionen des TSV-Rückraums zu verteidigen. Dieser brachte unseren Abwehrverbund mit vielen Kreuzungen in Bewegung und am Ende konnte eine der Rückraumspielerinnen meist unbedrängt abschließen. Unserem eigenen Rückraum fehlte in dieser Phase genau diese Dynamik, wir agierten vielfach im Stand und entwickelten kaum Zug zum Tor. Erschwerend dazu kam, dass wir an diesem Nachmittag unzählige technische Fehler begingen, welche die Heimmannschaft natürlich dankend annahm und im Gegenzug meist einen Treffer erzielen konnte. Der Rückstand wuchs so Tor um Tor an; symptomatisch für unsere schwache Abwehrleistung in der 1. Halbzeit kassierten wir dann noch einen Treffer nach Ablauf der regulären Spielzeit durch einen direkten Freiwurf zum Pausenstand von 19:10.
In der Kabine nahmen wir uns vor, trotz der überschaubaren Wechselmöglichkeiten weiter das Tempo des TSV mitzugehen und in der Defensive zupackender zu agieren. Dies gelang in der zweiten Hälfte dann auch bedeutend besser als noch im ersten Spielabschnitt, sodass sich die Heimmannschaft ihre Tore nun zumindest etwas härter erarbeiten musste. Auch fand unsere Torhüterin Anna immer besser ins Spiel und konnte in der zweiten Halbzeit mehrere schöne Paraden zeigen. Im Angriff fassten wir uns endlich wieder ein Herz und erzielten einige schön herausgespielte Treffer über alle Positionen. Auch wenn wir die zweite Hälfte relativ ausgeglichen gestalten konnten, stand beim Schlusspfiff des sehr guten Schiedsrichtergespanns wieder eine deutliche Niederlage mit zehn Treffern Differenz auf der Anzeigentafel. Unter den gegebenen Umständen war die Leistung aber durchaus in Ordnung, die Mädels haben gekämpft und versucht, das Beste aus der Situation zu machen.
Die Mädels kassierten somit im siebten Spiel zwar schon die sechste Niederlage, wenn man auf die Tabelle blickt muss man aber auch feststellen, dass diese sechs Mannschaften aktuell die Plätze 1-6 der Landesliga Nord belegen. Am kommenden Wochenende kommt es nun zu einem entscheidenden Spiel für die Heidingsfelder Damen, wenn es zu Hause gegen den punktgleichen Aufsteiger TSV 2000 Rothenburg geht. Diese Partie wird sicherlich emotional, da bei beiden Mannschaften Spielerinnen im Kader stehen, welche schon das Trikot des jeweils anderen Vereins getragen haben. Anwurf ist zur gewohnten Zeit um 17:30 Uhr in der Jahnwiese. Die Damen würden sich über lautstarke Unterstützung von den Rängen freuen!
Für die TGH spielten:
Tor: Rauck, Wels
Feld: Göb (5/1), Sunbat, Zerhusen (5), Tendler (4), Eisenhuth (2/1), Sommer (1), Wolfram (4), Frese (4)