Wild-West-Handball in der Jahnwiese

HSG Heidingsfeld/Waldbüttelbrunn – HSV Bergtheim II 38:37 (22:17)

Nach dem offiziellen Saisonauftakt der BOL Unterfranken dauerte es geschlagene neun Wochen bis die HSG-Damen am frühen Samstagabend endlich ihr erstes Heimspiel der Runde bestreiten konnten. Zu Gast in der heimischen Halle war die Regionalligareserve des HSV Bergtheim. Der Kader des HSV II ist immer eine kleine Wundertüte, da durchaus auch talentierte Jugendspielerinnen der ersten Mannschaft, oder auch ältere Spielerinnen mit höherklassiger Erfahrung auf dem Spielberichtsbogen auftauchen können. Beide Teams hatten sich aufgrund der ungemütlichen Temperaturen draußen scheinbar vorgenommen, sich durch möglichst viel Bewegung warm zu halten denn unmittelbar ab dem Anpfiff legten beide Seiten los wie die Feuerwehr. Während uns die ersten drei Treffer über die beiden Außenpositionen gelangen, konnte der HSV seine ersten Erfolge über den Rückraum feiern. Nachdem wir in der Abwehr ein paar Ballgewinne für uns verbuchen konnten, spielten wir uns im Anschluss an die einzige Gästeführung der Partie (1:2, 3. Spielminute) sukzessive einen kleinen Vorsprung heraus (8:3, 8. Spielminute). In dieser Phase zeigten insbesondere Kira und Leona auf den Halbpositionen unbändigen Zug zum Tor und konnten sehenswert einnetzen. Mitte der ersten Halbzeit kam dann auch unser Neuzugang Johanna zu ihren ersten Spielminuten im HSG-Trikot und fügte sich auf der Rückraum-Mitte gleich blendend mit dynamischen Aktionen und spektakulären Kreisanspielen ein. Die Führung wurde stetig ausgebaut und in der 24. Spielminute lag man bereits mit acht Toren vorne (19:11). In dieser Phase zeigte sich aber schon, dass das hohe Tempo auf beiden Seiten seinen Tribut forderte, da die Abwehrreihen kaum Zugriff auf ihre Gegnerinnen fanden und oftmals nach Belieben eingeworfen werden konnte. In den letzten Minuten des ersten Spielabschnitts kam dann noch ein bisschen zu viel Hektik bei uns auf und wir schenkten durch vermeidbare Fehler ein paar mal unnötig den Ball her. Nichtsdestotrotz gingen wir mit einem soliden Vorsprung von fünf Toren in die dringend benötigte Halbzeitpause.

Wir wollten nach dieser kurzen Verschnaufpause offensiv den Druck weiter hoch halten, es in der Defensive dem HSV aber möglichst nicht mehr so einfach machen, zu seinen Toren zu kommen. Die Marschrichtung der Gäste war scheinbar auch weiterhin auf Tempo ausgelegt, sodass in den ersten dreißig Sekunden der zweiten Hälfte beide Mannschaften gleich zu ihrem ersten Torerfolg kamen. Bis zur 40. Spielminute gelang es uns, den Abstand konstant zu halten, ab dann ließ die Konzentration doch merklich nach. Dies zeigte sich darin, dass die eigenen Wurfchancen nicht mehr ganz so konsequent genutzt wurden und in der Abwehr die gegnerischen Rückraumschützinnen nicht mehr frühzeitig genug angenommen wurden. Der HSV nahm diese Einladungen dankend an und konnte mit einem 1:6-Lauf binnen vier Minuten auf 30:29 verkürzen (45. Spielminute). Als dann kurze Zeit später der Ausgleichstreffer zum 31:31 fiel bestand die Gefahr, dass die Partie doch noch zu unseren Ungunsten kippen könnte. Nach einer Auszeit gelang es dann aber wieder, zumindest etwas mehr Struktur in unseren eigenen Angriff zu bringen. In dieser Phase zeigte sich vor allem Steffi am Kreis gegen ihre ehemaligen Mannschaftskameradinnen hochmotiviert und konnte mehrere wichtige Treffer erzielen, so auch das 37:34 in der 55. Spielminute. In den letzten Minuten boten beide Mannschaften den anwesenden Zuschauern dann einen spannenden Handballkrimi. Nach dem letzten Anschlusstreffer der Gäste gelang es uns dann aber, die Zeit herunterzuspielen und wir entschieden das 75-Tore-Offensivspektakel am Ende vermutlich auch verdient knapp für uns.

In der kommenden Trainingswoche sollte der Focus allerdings verstärkt auf die Abwehrarbeit gerichtet werden, denn gleich am kommenden Wochenende geht es für die HSG-Mädels wieder um Punkte. Am Samstag um 19:00 Uhr geht es auswärts in der Dreifachsporthalle Römershag gegen den FC Bad Brückenau, das Team des ehemaligen TGH-Trainers Manfred Leiher. Der FCB ist zwar bislang mit vier Niederlagen in die Saison gestartet, man darf in dieser Liga aber keinen Gegner unterschätzen und muss jedes Spiel hochkonzentriert angehen.

Für die HSG spielten:

Tor Wels, Rauck

Feld: Sunbat (6), Maurer (4), Zerhusen (8), Renz, Frese (4/1), Puchalla, Dömling, Wolfram (4), Liedel, Brand (7), Zehner (4), von Helmst (1)

  • Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert