Auswärtssieg zum Rundenauftakt!

TGH-Männer gewinnen auswärts in Volkach mit 27 : 25; Keeper Max Schack war ein starker Rückhalt; Patte Grammel und Kolle Singer mit Mut und Verstand; Ivo Groksch eiskalt von der Außenposition;
Abwehrverband blieb jedoch einiges schuldig…


Spiel- und Aktionsbericht

Tatsächlich, nach einem Jahr CONRONA-bedingter Wettkampfpause wurde wieder gespielt. Das Punktspiel in Volkach wurde pünktlich am Samstagabend um 20.00 Uhr angepfiffen und ohne Zwischenfälle zu Ende gebracht. Fast alles war wieder so wie früher. Fast, damit ist gemeint, dass es sich schon ein bißchen unwirklich anfühlte, wieder in der Halle zu sein und wahrhaftig wieder um Punkte zu kämpfen – nach einer derart langen Abstinenz. Und – es fühlte sich gut, ja sogar sehr gut an. Man merkte, alle in der Halle hatten sich auf diesen Moment gefreut.

Das Spiel an sich begann zunächst einmal verhalten. Beide Teams hatten ihre Probleme mit der nicht mehr vorhandenen Wettkampfpraxis. Dementsprechend verliefen die ersten 20 Minuten der Begegnung fast vollkommen ausgeglichen. Keine Mannschaft konnte sich einen signifikanten Vorteil verschaffen. Erst als Patte Grammel in der 23. Min. die 10:13-Führung per Tempogegenstoß markieren konnte, schlug das Leistungspendel ein ganz kleinwenig in Richtung TGH aus. Zu diesem Zeitpunkt war auch das Geburtstagskind Max Schack für Noah Schmucker ins TGH-Gehäuse gewechselt worden, da Noah noch nicht ganz an seine Topform aus der Prä-Corona-Zeit anknüpfen konnte. Und es sollte noch spielentscheidend werden, dass Max sich quasi selbst ein Geburtstagsgeschenk machte und mit einer beinahe tadellosen Leistung maßgeblichen Anteil daran hatte, dass die beiden Punkte tatsächlich eingefahren werden konnten. Kolle Singer, der ehemalige Linksaußen, der in Ermangelung an Alternativen im Laufe des Sommers zum Rückraumspieler umgelernt wurde, machte auf der halblinken RR-Position ein Prima-Spiel. Mit mutigen Aktionen und starkem Mann-gegen-Mann-Spiel setzte er an diesem Abend wichtige Impusle, zog 7-Meter-Strafwürfe und traf auch insgesamt viermal aus der Fernwurfzone. So auch kurz vor dem Seitenwechsel, als „Kolle“ den 15. Treffer für die TGH erzielen konnte. Den Volkachern gelang allerdings postwendent das Tor zum 13:15-Halbzeitstand. Sehr erwähnenswert war auch die Kaltschnäutzigkeit von Ivo Groksch, der als Rechtshänder von der RA-Postion fast nach belieben traf und bis zur Pause bereits vier wunderschöne Tore erzielen konnte. Der Spielfilm im zweiten Durchgang wäre vielleicht noch etwas günstiger oder unangestrengter verlaufen, wenn Ivo hier ähnlich gut in Szene gesetzt worden wäre – was dann jedoch leider nicht mehr so umfänglich geglückt ist.

In der zweiten Halbzeit konnten die Gastgeber den besseren Start ins Spiel für sich reklamieren. Mit zwei Treffern in Folge konnte die HSG Volkach zweieinhalb Minuten nach Wiederanpfiff den Ausgleich erzielen, ehe Farid Wisso auf der LA-Position die Hätzfelder wieder in Front warf. Überhaupt hatte sich bis etwa zur 40. Minute erneut ein relativ ausgewogenes Spiel entwickelt, nicht nur in der Torbilanz, sondern vielmehr auch in der Spielführung und in der Art und Weise, wie die Aktionen vorgetragen wurden. Auf beiden Seiten war auch der ein oder andere Tempogegenstoß dabei. Wie gut, dass Torwart Max Schack in dieser Phase gleich zweimal einen Konterlauf der Volkacher parierren und so seine Truppe damit im Lot halten konnte. Ingesamt gelang es Max an diesem Tag gleich fünfmal einen Gegenstoß abzwehren! So waren es die beiden stärksten Feldspieler der TGH, zunächst Patte Grammel mit einem herrlichen Sprungwurf von der HR-Position zum 18:17 und anschließend Kolle Singer mit einem blitzsauberen Fernwurf zum 19:18, die hierdurch jeweil die Führung für die „Manni-Boys“ zurückholen konnten. Wie auch immer – diese Führung hatte Bestand. Jetzt ging es bei den Wirth-Schützlingen voran. Tor um Tor wurde nachgelegt, und dies vor allem dank Cedric Steinmetz! Binnen 3 Minuten hämmerte der schlacksige Rückraumwerfer mit den beneidenswerten „Hebeln“ im Wurfarm, dreimal den Spielball in die Maschen des HSG-Kastens und schoss seine Farben zum letztendlich vorentscheidenden Zwischenresultat von 18:23 in Führung. Dazu muss man wissen, dass Cedrick – er ist unsere eigentliche Tormaschine – wochenlang verletzt war und deshalb vor dem Samstagabend gerade einmal vier Trainingseinheiten absolvieren konnte. Außerdem ist Cedric eine Art „Freestyler“ unter den Handballern, er hält nicht allzuviel von Abläufen und gebundenem Spiel, vorgegebene Abläufe sind im eher suspekt – ein echter „Straßenhandballer“ eben, ein Zocker! In diesem Spiel hatte bis zu seinen magischen drei Minuten bei ihm auch längst nicht alles funktioniert. Der ein oder andere Wurf, den sich unser Cedric „gönnte“, war sogar ziemlicher Blödsinn, aber er wurde trotzdem von Trainer und Mannschaft immer wieder ermuntert sein Spiel weiterzubetreiben und dann passierte es eben doch: Cedric erhielt von irgendwo her sein persönliches Momentum, drei oder vier Minuten zwischen der 43. und 47. Spielminute, in denen er die vorgenannte Dreierserie warf. Cedric hatte damit einen echten Rollback gefahren, er hatte für das in ihn gesetzte Vertrauen zurückgezahlt und somit den Weg zum Auswärtssieg sozusagen „freigeworfen“.

Aber halt, abgerechnet wird immer erst zum Schluss. Es sollte noch einmal dramatisch eng werden für unsere Hätzfelder Jungs. Bislang war in diesem Bericht nur von Angriffstaten und Torerfolgen die Rede. Handballspiele gewinnt man aber meistens in der Defensive – und die war bei der TGH am Samstagabend alles andere als sattelfest. Vor allem das Zweikampfverhalten im Innenblock und auf den Halbpositionen war schlicht und ergreifend erbärmlich! Kaum einmal konnte ein TGH-Abwehrspieler seinen Gegenpart im Mann-gegen-Mann-Spiel beherrschen. Im Kopf wurde nicht gearbeitet, jeder war allenfalls mit sich selbst beschäftigt, so dass immer wieder verlorene Zweikämpfe fabriziert wurden, was dann auch folgerichtig Siebenmeter-Strafwürfe und Zeitstafen nach sich zog. Genau dieses mentale „Überfordertsein“ im Abwehrzentrum und auf den Halbverteidigungspositionen fühte dann dazu, dass die Volkacher Hausherren noch einmal „Oberwasser“ bekamen. Zwei Minuten vor Spielende lag die TG Heidingsfeld noch mit drei Toren (26:23) vorn. Jedoch schon 40 Sekunden später hatte die HSG zwei Treffer erzielt und somit den Anschluss zum 25:26 hergestellt. Farid Wisso, unser quirrliger Linksaußen schnappte sich dann kurz vor dem Abpfiff den Ball, „tanzte“ zwei nun sehr offensiv verteidigende HSG-Abwehrspieler aus und verwandelte dann freistehend zum Endstand von 27:25 für die TG Heidingsfeld! Ja, es hatte nicht viel gefehlt und man hätte für Träumereien und teilweise vielleicht sogar ein wenig Unvermögen im Deckungsverhalten bitterlich Lehrgeld bezahlt.

Das Motto: „Ende gut – alles gut“ kann hier nicht gelten. Aber die große Freude und die Jubelschreie vieler Hätzfelder Protagonisten hatten ganz gewiss ihre Berechtigung. Denn bei aller kritischer Betrachtung muss auch ganz klar herausgestellt werden, dass dieser Erfolg verdient war. Verdient aufgrund einer tadellosen Moral, verdient aufgrund eines ungebrochenen kämpferischen Willens, verdient weil sich unser Keeper Max Schack mit großem Erfolg und mit allem was er an Energie zu bieten hatte in die Volkacher Würfe geschmissen und an seinem Geburtstag einfach nicht verlieren wollte, und verdient vor allem auch, weil das Angriffsspiel unserer Hätzfelder Truppe im Grunde ganz passabel vorgetragen wurde und auch die Chancenverwertung schlussendlich akzeptabel war.

Fazit:

Es ist schwer einzuschätzen, wo die TGH in dieser unfassbar schwierigen BOL-Liga tatsächlich steht. Gewiss ist, dass im Abwehrverband ein Organisator und Regulator fehlte. Rene Sampers ist aus beruflichen Gründen nicht mehr mit von der Partie und hier gilt es also einen neuen Abwehrchef aufzubauen. Dies braucht Trainingsmöglichkeiten und Spielpraxis, beides ist leider nicht in allzu üppiger Form zu gewährleisten. Es bleibt also spannend, wie der zukünftige Innenblock der TG organisiert sein wird; besonders viele Personaloptionen gibt es da nicht. Die große Kampfmoral der Truppe lässt allerdings hoffen, dass auch hier sukzessive Fortschritte gemacht werden. Denn, Abwehrspiel ist ja eigentlich reine Einstellungssache!

Aufstellung und Torschützen für die TGH in Volkach:

Noah Schmucker (1. – 20. Min.); Max Schack (21. – 60. Min.); Farid Wisso (7/3);  Alex Wagner (1); Lars Behnke (n. e.); Nikolai „Kolle“ Singer (4); Cedric Steinmetz (5); Patte Grammel (5); Ivo Groksch (5); Fritz Bormann; Schneider Marius (n. e.); Janik Nass; Pius Eisenmann

Das nächste Spiel:

Das nächste BOL-Spiel der TGH findet ausnahmsweise am kommenden Sonntag, 10.10.2021 zu ungewohnter Zeit, abends um 19.30 Uhr statt! Es kommt der Mitfavorit um den Sieg in der Staffel B, die Mannschaft des FC Bad Brückenau in die Ballsporthalle der TG Heidingsfeld. Mannschaft und Verantwortliche hoffen, zur Heimspielpremiere nach der langen CORONA-bedintgen Handballsabstinenz  in der Ballsporthalle, möglichst viele Zuschauer begrüßen zu dürfen. Der Sonntagabendkrimi  soll dann also in der TGH-Halle an der Jahnwiese statten. Wir hoffen auch dann wieder auf ein Happy-End!

  • One Response to the post:

  • Melanie Schmucker
    at 19:46

    Flo deine Selfies sind mega .. einfach nur spitzenmässig .. ich feiere dich .. so tolle Bilder .. einfach soo wie die Jungs drauf sind natürliche fröhliche chillige Partygesichter!!Weiter so .. 👍🏻😁🤣🤣🤪😜🥳🤩

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