
Erneut Nervenstärke bewiesen & Derby-Sieg eingefahren
Vergangenen Samstag reiste die TG Heidingsfeld mit einem stark dezimierten Kader zum Auswärtsspiel nach Höchberg. Die Ausgangslage war klar verteilt: Für die TGH ging es tabellarisch um eigentlich nicht mehr viel – das Ziel war jedoch, das Derby zu gewinnen und mit einem guten Gefühl in das letzte Heimspiel zu gehen. Auf der anderen Seite stand mit der TG Höchberg ein Gegner, für den es im Abstiegskampf um alles ging. Der psychologische Vorteil lag daher klar bei uns. Der Druck war auf Höchberger Seite und den wollten wir ausnutzen.
Doch wie so oft in dieser Saison fanden wir nur schwer ins Spiel. Die Hausherren gingen früh in Führung und kontrollierten über weite Strecken den Spielverlauf im ersten Abschnitt. Besonders im Angriff tat sich die Hätzfelder schwer. Zahlreiche technische Fehler und unkoordinierte Abschlüsse verhinderten ein flüssiges Spiel. Auch die Umstellung mit Veit Sommer auf der Mitte benötigte Zeit, bis sie fruchtete – zu lange für die erste Halbzeit.
Stattdessen prägten Einzelaktionen von Bennet Steinert die Offensive, der mit Würfen aus dem Rückraum immer wieder für eine kleine Entlastung sorgte. Doch auf der anderen Seite ließ man Höchbergs gefährlichsten Werfer, Moritz Siebert und die einfachen anspiele auf die Außenspieler, zu oft gewähren. Diese nutzten ihre Freiheiten eiskalt aus. So ging es mit einem deutlichen 13:8-Rückstand in die Kabine – eine Halbzeit zum Vergessen aus TGH-Sicht.
In der zweiten Halbzeit zeigte die TGH dann ihr wahres Gesicht. Die Abwehr stand nun kompakter, agierte entschlossener und zwang Höchberg zunehmend zu schwierigen Würfen. Dazu kam ein bärenstarker Jan Baumann im Tor, der mit wichtigen Paraden – unter anderem bei einem freien Wurf aus sechs Metern – das Comeback einleitete.
Im Angriff lief es nun besser. David Puchalla am Kreis war nicht zu stoppen, verwandelte jeden seiner acht Würfe und zeigte eine Quote von 100%. Auch Frid Wisso und Veit Sommer kamen nun besser in die Partie. In der 47. Minute gelang uns endlich der Ausgleich (20:20), kurz darauf gingen wir erstmals in Führung. Das Momentum war auf unserer Seite und bei den Höchbergern begannen die Köpfe zu arbeiten.
Doch Höchberg gab sich nicht auf und warf weiterhin alles in die Waagschale. Die letzten Minuten entwickelten sich zu einem offenen Schlagabtausch. Immer wenn die Gastgeber trafen, hatten wir eine Antwort. Spätestens durch David am Kreis oder Marius Schneider mit dem Schlusspunkt zum 24:27 in letzter Sekunde.
Trotz der personellen Engpässe hielt das Team mental und physisch stark dagegen. Fast alle Spieler mussten durchspielen, doch man merkte es ihnen nicht an – im Gegenteil. In der Schlussphase schien es, als würde uns jede Minute noch stärker machen.
Ein schlussendlich verdienter Derby-Sieg unter schwierigen Umständen – mit Willenskraft und einem starken Kollektiv schaffte man es jedoch 2-Punkte mit nach Hätzfeld zu nehmen. Die kämpferische Leistung macht Mut für das letzte Heimspiel gegen Schweinfurt, in dem wir mit einem Sieg und viel Schützenhilfe aus Partenstein sogar noch auf Rang drei klettern könnten. Und das, nach dieser durchwachsenen Saison, wäre ein mehr als versöhnlicher Abschluss!
Für die TGH spielten:
Tor; Schmucker, Baumann Feld; Puchalla 8, Sommer 2, Wisso 3, Schiefer, Steinert 9 (1/1), Vogt 1, Wirth 2, Schneider 2, Bleimehl